Wege über den Fluss. Geschichten von der Ems

Autor: Edmund Ballhaus
Entstehungsjahr: 2006/2007, Förderung nordmedia
Länge: 45 Min.
Videoformat: Betacam SP
Veröffentlichung: GfkF 2008

Noch lange nach dem Krieg, der in Ostfriesland die einzigen beiden Brücken über die Ems zerstört zurückließ, war die Bedeutung der Fähren groß. Der Fluss war ein unüberwindbares Hindernis, er bildete eine natürliche Grenze zwischen dem Rheiderland und dem Rest Ostfrieslands. „Entje von de Welt“ sagten die Emder, wenn sie von den Dörfern auf der anderen Seite des Flusses sprachen. Für die Flussüberquerung musste man Zeit mitbringen, eventuell viel Zeit. Häufig waren vorbeiziehende Schleppkähne und Frachtschiffe der Grund für Verzögerungen; beim Warten ließen diese das Gefühl für die Entfernung zum anderen Ufer deutlich werden, mehr noch wiesen sie mit dem Fluss in eine damals ganz unerreichbare Ferne. Für uns, die wir per Mouse-Klick oder per Flugticket die Welt vor Augen haben, ist die Geschichte der Fähren ein Lehrstück über unser aus den Fugen geratenes Zeitmaß.